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Projekt "Startklar"

Jugendwerkstatt Gießen macht junge Menschen fit

Startklar in der Jugendwerkstatt Gießen

Im Projekt Startklar der Jugendwerkstatt lernen junge Menschen ihrem Tag Struktur zu geben und sich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

„Ich habe heute Abend ein Probearbeiten“, sagt Melanie*, während sie in ihr Brötchen beißt. Der Tag beginnt geregelt. Das gemeinsame Frühstück gehört zur festen Tagesstruktur. Eingekauft wird dafür von den Teilnehmenden selbst. Heute sind Melanie und Sabrina dran. Nachdem der Tag „müüüüde“ gestartet ist, hat die Gruppe zunächst wenige Ideen, wie der Tag gestaltet werden sollen. Das überlassen die beiden Pädagoginnen den Jugendlichen.

 

Die Jugendwerkstatt Gießen ist eine Gemeinnützige Gesellschaft für Qualifizierung und berufliche Integration. Die rund 50 Mitarbeiter:innen unterstützen benachteiligte Jugendliche und Langzeitarbeitslose beim Einstieg oder Wiedereinstieg in Beruf und Arbeit. Die Jugendwerkstatt ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und Mitglied in der Diakonie Hessen. Das Start-Klarprojekt wird finanziert aus kirchlichen Mitteln und Mitteln des Arbeitsmarktqualifizierungsbudgets. 

 

Die Tagesplanung

Vier sind es heute und sie lassen sich weder für Wikingerschach begeistern, noch sprudeln sie vor Ideen am Montagmorgen. Sabrina und Melanie sind am Handy, scrollen. Die beiden Jungs beschäftigen sich mit Mangabüchern, die um Gruppenraum liegen. „Hat jemand schon mal Smoothies gemacht?“ wird von Melanie in den Raum geworfen. Und da ist sie, die Idee für die Tagesgestaltung. An dem Vorschlag orientiert wird der gemeinsame Vormittag, der immer von 09.00 bis 12.30 Uhr dauert, besprochen. Marcel geht heute in den Kreativbereich.

Die Möglichkeit in die Arbeitsbereiche zu gehen haben alle Jugendlichen. Sabrina überlegt gerade im Bistro anzufangen. Sie möchte Konditorin werden und morgen eine Fachanleiterin, die diese Ausbildung hat, dazu interviewen. Sie ist zurückhaltend und erzählt, dass sie bereits eine Ausbildung abgefangen, dann aber abgebrochen habe.

Der Weg ins Startklar und Perspektiven

So geht es einigen im Startklar-Projekt. Sie haben den Hauptschulabschluss gemacht, dann eine berufsvorbereitende Maßnahme, Praktika, zeitweise auch mal „nix“, Ausbildungen angefangen, wieder abgebrochen und sind jetzt aus eigenem Willen in der Jugendwerkstatt im Startklar-Projekt. Die Ziele sind individuell, je nach Lebenslauf. Sich auf das Alleinleben vorbereiten, eine Ausbildung finden, ein Praktikum organisieren, alles ist hier möglich. Individuell sind auch die Smoothies, die an diesem Vormittag in der Übungsküche gemixt werden. Am Ende sind alle rot, weil die Himbeeren dominieren, aber die verwendeten Zutaten sind verschieden, so wie die jungen Menschen, die sich hier startklar machen.
Von Franziska Helmsen (Jugendwerkstatt Gießen)

Jugendwerkstatt im Internet


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